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Glutamatunverträglichkeit: Symptome, Diagnose und Therapie


Geschmacksverstärker
Glutamatunverträglichkeit: Symptome, Diagnose und Therapie

tl (CF)

05.09.2014Lesedauer: 2 Min.
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Übelkeit und Kopfschmerzen zählen zu den Symptomen einer GlutamatunverträglichkeitVergrößern des Bildes
Übelkeit und Kopfschmerzen zählen zu den Symptomen einer Glutamatunverträglichkeit (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Immer wieder scheinen einzelne Menschen an einer Glutamatunverträglichkeit zu leiden. Zwar gibt es keinen endgültigen Beweis dafür, dass Glutamat eine Überempfindlichkeit bewirken kann – bestimmte Symptome wurden aber immer wieder im Zusammenhang damit beobachtet.

Welche Symptome können auftreten?

Als Symptome für eine Glutamatunverträglichkeit gelten Übelkeit, Kopfschmerzen, Kribbeln, Herzklopfen, Hitzewallungen sowie Taubheits- und Schwindelgefühle. Sie treten nach dem Verzehr von Speisen auf, die den Geschmacksverstärker Glutamat enthalten. Dies ist vor allem bei vielen Fertig- und Tiefkühlgerichten der Fall.

Im Jahre 1908 entdeckte der Japaner Ikeda Kikunae den auch als Umami bekannten Geschmacksverstärker Glutamat. Da vor allem asiatische Gerichte häufig mit Glutamat gewürzt werden, entstand in den 60er-Jahren in den USA Jahren der Begriff "China-Restaurant-Syndrom", nachdem diverse Besucher entsprechender Lokale nach dem Essen über die Symptome klagten.

Glutamat im menschlichen Körper

Wie der Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl in einem Interview mit "Das Erste" erklärt, gibt es einen Unterschied zwischen dem synthetisch hergestellten Glutamat und dem im menschlichen Körper. "Man muss unterscheiden, es gibt einmal Glutamat als Botenstoff im Gehirn, das wird vom Körper produziert und ist für die Signalübertragung im Gehirn sehr wichtig. Und dann gibt es eben die künstlich zugesetzte Glutamat-Aufnahme über die Nahrung und das ist ein ganz anderer Bereich, der davon klar abzutrennen ist.", so der Experte im Interview.

Glutamatunverträglichkeit nur schwer nachweisbar

Nur schwer lässt sich feststellen, ob ein Patient tatsächlich an einer Glutamatunverträglichkeit leidet. Sie werde zu den sogenannten Pseudoallergien gezählt, wie Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund in einem Interview mit dem Magazin "Focus" erklärt. Das bedeutet, dass zwar eine tatsächliche Reaktion vorliegt, diese aber offenbar nicht vom Immunsystem ausgelöst wird und daher auch nicht mithilfe eines Allergietests nachgewiesen werden kann.

Eine Diagnose versuchen Ärzte zu stellen, indem sie Betroffenen zunächst veorordnen, auf glutamathaltige Speisen zu verzichten und diese dann nach einigen Wochen wieder auf den Speiseplan zu setzen. Lässt sich dann eine Reaktion feststellen, wird von einer Glutamatunverträglichkeit ausgegangen.

Nicht medikamentös behandelbar

Behandelbar ist die Glutamatunverträglichkeit im Grunde nicht. Zumindest gibt es keine Medikamente gegen das Syndrom. Ärzte raten Betroffenen daher dazu, entweder auf Lebensmittel, die Glutamat enthalten, zu verzichten, oder den Verzehr zumindest stark einzuschränken.

Laut Lämmel reicht das oft aus, weil kleine Mengen Glutamat gut vertragen werden. Ab welcher Menge von Glutamat es zu einer Unverträglichkeit kommt, hängt vom Einzelfall ab. Betroffene müssen daher behutsam testen, wie viel Glutamat sie vertragen.

Lebensmittel, die Glutamat enthalten, müssen gemäß der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung den Geschmacksverstärker in der Zutatenliste, an der losen Ware oder als Aushang ausweißen. Es sind sechs Glutaminsäureverbindungen zugelassen, welche mit den E-Nummern E 621 bis E 625 gekennzeichnet werden müssen. Vorsicht: Auch Decknamen wie Speisewürze, Aroma oder fermentierter Weizen werden als Kennung für den Geschmacksverstärker angewendet.

Wie die "Deutschen Gesellschaft für Ernährung" (DGE) erklärt, ist die Aufnahme von Glutamat, bei rationeller Verwendung zum Beispiel zum Würzen, für die Allgemeinheit als unbedenklich einzustufen. Auch die "Weltgesundheitsorganisation" (WHO) warnt nicht vor dem Verzehr von Glutamat.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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